Serie A Tipps, 26. Spieltag Nachholspiele, Saison 2019/2020
Das große Thema in Italien, das auch nicht ohne Auswirkungen auf den Fußball bleibt, ist weiterhin der vor allem im Norden des Landes grassierende Corona-Virus. Am vergangenen Wochenende konnten so nur vier von zehn Spielen wie geplant über die Bühne gehen.
Nachdem zwischenzeitlich sogar angedacht war, sämtliche Sportveranstaltungen in Italien für 30 Tage auszusetzen, scheint nun zumindest klar, dass es in der Serie A nach Plan weitergehen soll, wenn auch bis zunächst einschließlich 3. April ohne Zuschauer.
Durch die Absagen der letzten Wochen zeigt die Tabelle aktuell allerdings ein etwas verzerrtes Bild, auch an der Spitze. So hat Lazio Rom am letzten Wochenende von der Absage des Top-Spiels Juventus Turin gegen Inter Mailand profitiert und die Tabellenführung übernommen. Die Laziali sind nun zwar Erster, allerdings mit nur zwei Punkten Vorsprung auf Juventus, das ein Spiel weniger absolviert hat. Inter als Dritter liegt sogar acht Zähler hinter Lazio, hat allerdings gleich zwei Nachholspiele in der Hinterhand.
Um die Tabelle zumindest einigermaßen wieder zu begradigen, wurde die Entscheidung gefällt, die am vergangenen Wochenende abgesagten sechs Partien anstelle des 27. Spieltages anzusetzen und den Spielplan nach hinten zu verschieben. Damit ist ein erneuter Wechsel des Tabellenführung zumindest nicht unwahrscheinlich. Denn während das Derby d’Italia zwischen Juventus und Inter nachgeholt wird, hat Lazio wie sieben andere Teams spielfrei.
Von den sechs Partien, die am Samstag und Sonntag stattfinden, beleuchten wir drei nachfolgend etwas genauer:
Sampdoria Genua – Hellas Verona (Sonntag, 08.03.2020, 15.00 Uhr)
Nur einen Punkt liegt Sampdoria Genua vor dem ersten Abstiegsplatz, kann nun aber das Nachholspiel gegen Hellas Verona dazu nutzen, sich ein wenig Luft zu verschaffen. Sicher nicht optimal ist allerdings, dass die Mannschaft von Trainer Claudio Ranieri zwei Wochenende in Folge zum Nichtstun verurteilt war. Letztmals auf dem Platz stand Sampdoria am 16. Februar und kassierte überdies eine herbe 1:5-Heimpleite gegen den AC Florenz, die seitdem in den Köpfen der Spieler herumschwirrt.
Hellas Verona freilich ist es nicht besser ergangen. Auch der Aufsteiger war am 16. Februar bei einem torlosen Unentschieden bei Udinese Calcio zum letzten Mal im Einsatz. Nach neun ungeschlagenen Spielen mit fünf Unentschieden und vier Siegen, darunter ein bemerkenswertes 2:1 zu Hause gegen Juventus Turin, hat so mancher Fan in Verona nun die Befürchtung, dass das Team durch die nicht eingeplante Pause aus dem Rhythmus geraten sein könnte.
Dass sich zuletzt um mehrere Leistungsträger Wechselspekulationen rankten, sich Amir Rrahmani (SSC Neapel) und Sofyan Amrabat (AC Florenz) sogar schon für einen Abgang im Sommer entschieden haben, ist für die Stimmung im Umfeld ebenfalls nicht optimal.
Wir halten es für gut möglich, dass sich die lange Pause und die Personaldiskussionen negativ auswirken, zumal man sich in Genua sicher den Ernst der Lage bewusst ist. Unsere, wenn auch eher vorsichtige Tendenz geht deshalb zu Sampdoria.
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AC Mailand – CFC Genua 1893 (Sonntag, 08.03.2020, 15.00 Uhr)
Nachdem auch die Halbfinal-Rückspiele in der Coppa Italia unter der Woche abgesagt wurden, hat der AC Mailand in Sachen Wettkampfpraxis keinen Vorteil gegenüber dem CFC Genua 1893. Beide Teams waren am vorvergangenen Wochenende letztmals im Einsatz, bevor das direkte Duell im ersten Anlauf abgesagt wurde.
Beim AC Mailand hat man sich darüber sicher nicht gefreut, war die Mannschaft von Trainer Stefano Pioli doch seit Beginn des Jahres in guter Form. Seitdem wurde nur eines von elf Pflichtspielen, allerdings just das Stadtduell gegen Inter Mailand (2:4) verloren. Von den übrigen zehn Partien wurden bei vier Remis sechs gewonnen. Damit haben die Rossoneri in der Tabelle den Anschluss an die internationalen Plätze hergestellt.
Allerdings sind Platz vier und damit die Champions League zwölf Punkte entfernt und die Europa League wird in Mailand allgemein eher als schwacher Trost empfunden. Nichtsdestotrotz will Milan den positiven Trend der letzten Wochen natürlich gegen Genua 1893 fortsetzen.Die Gäste treten im Giuseppe-Meazza-Stadion als Tabellenachtzehnter an und könnten damit jeden Punkt bestens gebrauchen, wenngleich der Rückstand ans rettende Ufer mit einem Zähler noch überschaubar ist.
Vor der Zwangspause hat Genua zwar zu Hause mit 2:3 gegen Lazio Rom verloren, doch zuvor hat die Mannschaft von Trainer Davide Nicola mit acht Punkten aus vier Spielen einen kleinen Zwischenspurt hingelegt. Damit machten die Rossoblu deutlich, sich im Kampf gegen den Abstieg noch lange nicht aufgegeben zu haben.
Auch in Mailand wird Genua alles in die Waagschale werfen, um die Ausgangslage zu verbessern. Allerdings glauben wir, dass sich ein zuletzt formstarkes Milan mit seiner individuellen Qualität auch ohne die Unterstützung von den Rängen durchsetzen wird.
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Juventus Turin – Inter Mailand (Sonntag, 08.03.2020, 20.45 Uhr)
Erst seit Donnerstagnachmittag steht offiziell fest, dass das Derby d’Italia mit einer Woche Verspätung über die Bühne geht. Anders als am letzten Sonntag steht der internationalen, ja weltweiten Aufmerksamkeit nicht der spanische Clasico im Weg, sodass an den TV-Geräten mit vielen Millionen Zuschauern rund um den Globus zu rechnen ist.
Diese bekommen ein Juventus Turin zu Gesicht, dass sich in den vergangenen Wochen ungewöhnlich viele Ausrutscher erlaubt hat. Während in der Serie A beim SSC Neapel und bei Hellas Verona jeweils mit 1:2 verloren wurde, setzte die Alte Dame auch das bis dato letzte Pflichtspiel, das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Olympique Lyon (0:1) in den Sand. Neun Tage vor dem enorm wichtigen Rückspiel gegen Lyon steht nun in der Liga das bedeutende Duell mit Inter auf dem Programm. Es ist damit nicht übertrieben von entscheidenden Wochen für die Bianconeri zu sprechen, für die die Königsklasse das oberste Ziel ist, die aber natürlich auch die neunte Meisterschaft in Serie einfahren wollen.
Inter Mailand hat unterdessen den kleinen Vorteil, seit dem letzten Ligaspiel, einem 1:2 bei Lazio Rom am 16. Februar, zweimal in der Europa League gespielt zu haben. Mit den Siegen über Ludogorets Rasgrad (2:0 auswärts, 2:1 zu Hause) blieben die Nerazzurri im Rhythmus. Überdies hat die Verlegung des Top-Spiels für Inter den netten Nebeneffekt, dass Samir Handanovic und Roberto Gagliardini, die letzte Woche ausgefallen wären, wieder zur Verfügung stehen.
Kein Nachteil dürfte es für Inter überdies sein, dass Juventus auf seine Fans verzichten muss. Auch deshalb trauen wir den Nerazzurri Zählbares in Turin zu und tippen auf ein Remis.
Unser Tipp: Unentschieden, beste Wettquote 3,20 bei Bet365.